21. Februar 2010

Irrt die Evolutionsforschung? Abstammung der Vögel von den Dinos doch nicht so zweifelsfrei

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 13:29

Der Vorfahr der Vögel?

Der Vorfahr der Vögel?

Eine kürzlich veröffentlichte Studie sorgt derzeit für einigen Wirbel in der wissenschaftlichen Welt. Seit Jahrzehnten gilt es als bewiesen, dass unsere heutigen Vögel in den Dinosauriern ihre Vorfahren haben. Stellen sich jedoch neue Belege, die von Professor John Ruben (Oregon State University) und seinen Mitarbeitern vorgestellt wurden, als zutreffend heraus, wird ein großes Kapitel der Entwicklungsgeschichte der Arten neu geschrieben werden müssen. Folgt man der Theorie, die Ruben aus seinen Entdeckungen ableitet, ist es sogar ausgeschlossen, dass Vögel von bodenbewohnenden Dinos abstammen.

Den Ausschlag für diese Erkenntnisse ergaben Untersuchungsergebnisse an einem erst 2003 gefundenen Fossil, das die Wissenschaftler als “Microraptor” bezeichnen und bei dem es sich um einen geflügelten Gleiter gehandelt haben muss. Die Untersuchungen an diesem seltenen Fundstück wurden besonders sorgfältig und aufwändig durchgeführt, weil die Paläontologen zunächst nicht die geringste Idee hatten, mit was sie es hier zu tun haben könnten. Etwas wie den “Microraptor” hatte kein Wissenschaftler zuvor jemals gesehen. Fakt ist jedoch, dass diese Spezies deutlich mehr mit den Vögeln gemeinsam hat, als mit Dinosauriern.

Ging man bislang einhellig davon aus, dass es sich bei Raptoren einfach um eine bestimmte Art der Dinosaurier handelt, erhält diese Theorie deutliche Risse. Denn: Der seltsame “Microraptor” wies eine starke körperliche Verwandtschaft zu den bodenbewohnenden Raptoren auf, die sich ihrerseits jedoch schon immer deutlich von anderen Dinoarten unterschieden. Besonders erstaunlich: Die Erforschung des “Microraptors” brachte an den Tag, dass dieses Lebewesen in jedem Fall Federn besessen haben muss. Aufwändige 3D-Modelle belegten zudem, dass er einen Gleitflug beherrscht hat, den man sonst nur von den Vögeln kennt.

Sollte es tatsächlich so sein, wie diese umstrittene, neue Theorie es nahelegt, stammen Dinosaurier und Vögel von einem gemeinsamen Vorfahren ab und bei diesem könnte es sich eben tatsächlich um jenen “Microraptor” handeln. Sie sehen: Die längst ausgestorbenen Verwandten unserer Terrarienschützlinge halten immer noch Überraschungen für uns bereit.

26. Dezember 2009

Überleben ohne Nahrung? Wie sich Schlangen gegen das Verhungern zur Wehr setzen

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 14:11

baumpython

Dass Schlangen echte Überlebenskünstler sind und dass es manchen Arten gelingt, bis zu 2 Jahre ohne Nahrungsaufnahme zu überleben, ist ein bekannter Fakt; allerdings ist es der Wissenschaft bislang nur unzureichend gelungen, die Abläufe zu erklären, die dafür sorgen, dass die Tiere nicht verhungern. Aktuelle Forschungen haben jetzt jedoch neue Erkenntnisse zu Tage gebracht, die erklären könnten, wie die Überlebenstricks der Schlangen funktionieren. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass ein spezieller Kniff der Evolution es den Schlangen ermöglicht, seit den Tagen der großen Dinos auf diesem Planeten zu existieren. Eine spezielle Art der Anpassung, die den Sauriern nicht gegeben war, sorgt dafür, dass Schlangen solche langen Hungerperioden meist schadlos überleben können.

Generell gibt es zwei bekannte Strategien in der Natur, die den Tieren ein längeres Durchhalten ohne Nahrungsaufnahme ermöglichen: Die Absenkung der Körperkerntemperatur und das Anlegen einer Nahrungsreserve im Körper. Eisbären z.B. bedienen sich einer Kombination beider Methoden äußerst effizient. Schlangen nutzen völlig andere Methoden, mit denen es ihnen gelingt, den Energieverbrauch zu reduzieren, ohne dass die Körpertemperatur abgesenkt wird. Würde dies geschehen, verlören Schlangen als wechselwarme Tiere deutlich an Agilität und Wachsamkeit, was das Überleben in der Natur zur Unmöglichkeit machen würde. Marshall McCue, ein Biologe der Universität von Arkansas, fand in Laborversuchen mit Pythons, Klapperschlangen und Kletternattern heraus, dass die Reptilien ihre Stoffwechselleistung um unglaubliche 72% senken konnten. Dabei blieben sie wachsam genug, um anzugreifen, wenn der Wissenschaftler eine Gefahr simulierte.

McCue hält es für wahrscheinlich, dass es den Schlangen im Laufe ihrer Entwicklung gelungen ist, die Aktivität der Mitochondrien (Kraftwerke der Körperzellen), die für die besonders hohe Stoffwechselleistung benötigt werden (z.B. in Herz oder Leber), stark zu reduzieren. Außerdem wurde beobachtet, dass Schlangen eine höchst effektive Methode entwickelt haben, Lipide aus dem eigenen Körperfett mit unglaublicher Effizienz zu verbrennen. Dieses Phänomen der “Selbstverdauung” findet sich bei vielen Lebewesen. Allerdings: Bei den meisten Tieren setzt der Tod ein, wenn der Lipidspiegel auf unter 10% der Körpermasse absinkt – Schlangen bringen es hier auf erstaunliche 5%, was ihnen ein sehr viel längeres Überleben garantiert. Es ist zu vermuten, dass diese Technik letztlich das Aussterben der Schlangen verhindert hat.

Gefälschte Dinos? Moderne Analyseverfahren lassen die Zahl bekannter Dinosaurierarten schrumpfen

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 13:53

dinosaurier

Dass die Dinosaurier eine ausgesprochen artenreiche Reptiliengruppe waren, ist jedem bekannt, der sich ein wenig näher mit den urtümlichen Echsen beschäftigt, die unseren Planeten über fast 250 Millionen Jahre lang bevölkerten. Fast haben wir uns schon daran gewöhnt, dass ständig neue Arten entdeckt und der staunenden Öffentlichkeit präsentiert werden. Allerdings könnte diese Artenvielfalt nun einen deutlichen Knick bekommen. Ein Team von Paläontologen der Universität von Kalifornien in Berkley ging jüngst drei Arten von sogenannten Dickkopfsauriern mit modernen CT Scans unter die Knochen und entdeckte dabei, dass es sich um Angehörige ein und derselben Art in unterschiedlichen Altersstadien handelte. Diese Entdeckung könnte dazu führen, dass wir ein “wissenschaftliches Artensterben” unter den Dinosaurieren der späten Kreidezeit erleben werden.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten Forscher eingeräumt, dass Ihnen bei der Klassifizierung einiger Arten Fehler unterlaufen waren. So verschwand der “Nanotyrannus”, der schon als kleinerer Verwandter des T.Rex vorgestellt worden war ebenso in der Versenkung (es ist einfach ein Jungtier des T.Rex) wie der aufsehenerregende Torosaurus, bei dem es sich um nichts anderes handelt, als um einen sehr alten Triceratops.

Das bisherige Problem der Dinosaurierforschung beschreibt Marc Goodwin, Assistenzdirektor des Museums für Paläontologie der Universität in Berkley sehr anschaulich. Seiner Überzeugung nach unterschieden sich Jungtiere, halbwüchsige Saurier und erwachsene Tiere so stark voneinander, dass die Forscher schnell auf eine falsche Spur gerieten, was zu einer wahren Inflation der Arten führte – die letztlich eben rein imaginär sind. Das Team um Marc Goodwin geht nicht davon aus, das es sich hier um Einzelfälle handelt und es wird aktuell geschätzt, dass mindestens ein Drittel der heute klassifizierten Arten in Zukunft einfach wegfallen werden, da es sie nie gegeben hat. Wenn das keine schlechten Nachrichten für Dino-Fans sind?

Faszinierend, wunderschön und gefährdet: Die Meeresschildkröte

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 11:39

meeresschildkroete

Meeresschildkröten gehören zu den unglaublichsten Kreaturen auf unserem Planeten. Nicht nur, dass sie mit einem geschätzten Alter von ca. 200 Millionen Jahren die ältesten lebenden Reptilien darstellen – ungefähr zu dieser Zeit müssen sie sich aus den landlebenden Schildkröten entwickelt haben. Es ist in der Tat erstaunlich, wie wenig die Wissenschaft bis heute über die Cheloniidae weiß. Aktuell laufende Forschungsprojekte sollen z.B. endlich Aufschluss darüber geben, wie sich die Meeresreptilien in den Weiten der Meere so fabelhaft orientieren können. Es wird zwar angenommen, dass dies über den sogenannten Magnetsinn geschieht, welcher den Tieren eine Navigation entlang der Kraftlinien des Erdmagnetfeldes ermöglicht. Neuere Theorien gehen allerdings davon aus, dass die Meister der nautischen Navigation auch dazu in der Lage sind, verschiedene Meeresströmungen zu unterscheiden und diese zur Orientierung zu nutzen.

Neuartige Methoden der Markierung sollen nun dafür sorgen, dass die Wege, die von den Meeresschildkröten zurückgelegt werden, besser verfolgt werden können. Fest steht jedoch schon lange, dass die Reptilien ihr Leben vollständig im Meer verbringen und nur zur Eiablage an Land zurückkehren – ein sicheres Indiz ihrer Abstammung von den Landschildkröten, wie auch die Lungenatmung, welche die Tiere (je nach Art) in einem Abstand von 45 Minuten bis zu 5 Stunden zum Auftauchen zwingt.

Leider sind große Teile des Bestandes der Meeresschildkröten extrem gefährdet, wobei diese Gefährdung natürlich vom Menschen ausgeht. Gerade in asiatischen Länden stehen Schildkrötenfleisch, Leder und Schildpatt (Panzer) sehr hoch im Kurs. Trotz des höchsten Schutzstatus all ihrer Arten, ziehen lukrative Schwarzmarktpreise skrupellose Wilderer an, die sich auch von den mittlerweile teils drakonischen Strafen kaum schrecken lassen.

Ein Wunderding von einem Schwanz: Erstaunliche Neuigkeiten vom Gecko

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 11:05

gecko

Dass ihre Geckos ohnehin etwas ganz besonderes sind, würde wahrscheinlich jeder Halter von Reptilien aus der Famlie der Gekkonidae sofort unterschreiben. Keine Frage: Geckos sind wunderbare Tiere und das nicht nur, weil sie auf diesem Planeten schon seit über 50 Millionen Jahren existieren, was uns Menschen im direkten Vergleich zu echten Anfängern degradiert.

Waren es bislang eher die Füße der flinken Reptilien, die es den Forschern aufgrund der überragenden Haftkräfte angetan hatten, staunt man in der wissenschaftlichen Fachwelt gerade über den Geckoschwanz. Wie einige andere Echsenarten auch, kann der Gecko diesen, gerät er in Gefahr durch Fressfeinde, einfach abwerfen, denn der Schwanz des Geckos wächst bekanntermaßen nach. Erstaunlich ist jedoch die Tatsache, dass der abgetrennte Schwanz es fertig bringt, sich noch bis zu einer halben Stunde lang zuckend, hüpfend und “tanzend” zu bewegen, obwohl er nicht mehr mit dem Nervensystem des Geckos verbunden ist. Offenbar hat der Gecko diesen kleinen “Trick” entwickelt, um seine Gegner zu verwirren und abzulenken.

Eine genaue wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen gibt es derzeit zwar noch nicht, allerdings gehen Wissenschaftler aus Kanada und den USA davon aus, dass die teilweise komplexen Bewegungen des Schwanzes von Sensoren an der Hautoberfläche ausgelöst und koordiniert werden. Sollte sich dies bewahrheiten, könnte sich hier ein vielversprechender Ansatz für das bessere Verständnis von Verletzungen der Wirbelsäule ergeben. Man darf also weiterhin gespannt sein, welche großen Geheimnisse in diesen kleinen Kerlen schlummern.

25. Dezember 2009

Jurassic Park unplugged: Unangenehme Wahrheiten über Tyrannosaurus Rex

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 23:17

t-rex

Über die Vorfahren unserer Reptilien gibt es so manche Horrorstory, aber kein Raubsaurier hat dabei einen ähnlich blutrünstigen Ruf wie der Tyrannosaurus Rex. Kein Beutetier war ihm zu groß, kein Gegner zu gefährlich und in zeitgenössischen Actionfilmen auf CGI Basis musste auch mal schnell ein Bus dran glauben. Alles nur Fantasie, glaubt man den Erkenntnissen der Palöontologen Oliver Rauhut und David Hone. Gestützt werden die Hypothesen der Wissenschaftler durch Beobachtungen heutiger Raubtiere und der genauen Analyse von fossilen Funden.

Demnach neigen Raubtiere eher dazu, junge oder kranke Tiere zu jagen, anstatt die direkte Konfrontation mit wehrhaften Gegnern zu suchen. Ebenfalls interessant ist hierbei das Verhalten von Krokodillen und Vögeln – beides nahe Verwandte der ausgestorbenen Raubsaurier. Beide Arten besitzen Magensäfte, mit denen Knochen von Jungtieren vollständig aufgelöst werden können, was eine wichtige Funktion für den Mineralhaushalt der Tiere hat.

Für berechtigtes Misstrauen gegenüber dem angeblich furchtlosen Killer sorgt auch der Mangel an eindeutigen Bissabdrücken an potentiellen Opfern des Tyrannosaurus. Der legendäre Kampf Triceraptos gegen T. Rex beispielsweise hat wohl nie stattgefunden. Vielmehr standen Jungtiere auf dem Speiseplan des Raubsauriers. Deutliches Indiz hierfür ist die auffällige Differenz zwischen der Größe vieler Dino-Gelege und der dagegen vergleichsweise geringen Zahl von Fossilienfunden bei verschiedenen Arten. Dies weist darauf hin, dass viele Jungtiere bereits in frühestem Alter von Tyrannosaurus Rex und Co. erbeutet wurden. Furchtlose Killer hätten sich gewiss um andere Beute gekümmert.

Ende eines großen Missverständnisses: Wie die Schildkröten in ihre Panzer kamen

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 21:37

schildkroeten

Eigentlich ist der Sachverhalt jedem Terraristikfreund mit Hang zu den Testudinata sonnenklar: Schildkröten mit ihren im gesamten Tierreich einzigartigen Rücken- und Brustpanzern verdanken eben diese Panzer einem speziellen Wachstum bestimmter Arten von Knochen, die in der Haut der Schildkröten liegen. Aber eben genau diese Annahme hat sich als genauso verbreitet wie falsch erwiesen, legt man die aktuellen Forschungsergebnisse einer Gruppe japanischer Wissenschaftler zugrunde. Und hier scheint es tatsächlich so zu sein, dass der Panzerbildung völlig andere Prozesse zugrunde liegen.

Schildkröten haben die Wissenschaft schon immer vor Rätsel gestellt, da sich ihr Bauplan doch so vollständig von allen anderen Wirbeltieren unterscheidet, dass Vergleiche mit diesen eben schnell an natürliche Grenzen stoßen. Lange Zeit wurde es als gegeben angesehen, dass der Schildkrötenpanzer auf eine ganz ähnliche Weise entsteht, wie dies bei den Schuppenpanzerungen der Krokodile der Fall ist. Mangels anderer Erkenntnisse wurde diese These weitestgehend als die wahrscheinlichste akzeptiert – nun stellt sich allerding heraus, dass es sich hier um einen vollständigen Irrtum handelt, denn es wurde erstmals sehr eindeutig festgestellt, woher die Wachstumsimpulse für den Panzer kommen. Erstaunlicherweise kommen sie aus den Rippen der Schildkröte und sie werden bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt bei der Entwicklung der Schildkröten im Ei ausgesendet. Dies geschieht mit der Hilfe bestimmter chemischer Substanzen, spezieller Botenstoffe, die eine Verknöcherung umliegender Strukturen anregt. Genau durch diesen Vorgang bildet sich der Panzer des Reptils, dessen Rippen dabei fest in den Panzer eingeschlossen werden. So können sich die Rippen auf dem Rücken ausbilden und wandern nicht – wie bei anderen Wirbeltieren – bis unter die Schulterblätter. Ein überaus erstaunlicher Vorgang und bislang vollkommen einzigartig im Tierreich, wie das Forschungsteams um den Wissenschaftler Hiroshi Nagashima belegte, das diese Studie im Zentrum für Entwicklungsbiologie in Kobe durchführte und die Ergebnisse renommierten im Fachmagazin “Science” veröffentlichte.

Wer also bislang der Meinung war, dass wir über diese faszinierenden Lebewesen, die schon so viele Jahrmillionen vor uns den Planeten bevölkerten, so gut wie alles wüssten, der wird seine Lieblingsschildkröten in Zukunft vielleicht doch mit ganz anderen Augen betrachten.

Diese Drachen sind giftiger als gedacht: Neue Erkenntnisse über den Komodowaran

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 20:17

komodowaran

Gingen Wissenschaftler bislang recht einhellig davon aus, dass die größten Reptilien unseres Planeten ihre Beutetiere erfolgreich mittels ihrer hohen Beißkraft in Kombination mit gefährlichen Bakterien im Speichel zur Strecke bringen, stellen aktuelle Forschungsergebnisse diese These auf den Kopf. Denn: Neuere Messungen hatten bereits ergeben, dass die Kieferkraft der Warane nicht ausreichen kann, ein größeres Tier zu töten. Sie erreicht nur ein Siebtel der Kraft, mit der ein gleichgroßes Salzwasserkrokodil zubeißen kann – viel zu wenig, um größere Säugetiere zu erbeuten.

Warum die Drachen so erfolgreiche Jäger sind, erklärt sich aber nach einer kürzlich erfolgten wissenschaftliche Analyse. Ein Magnetresonanzbild des Schädels eines konservierten Warans brachte zu Tage, dass entlang des Kiefers der großen Reptillien Kanäle verlaufen, die bislang nicht entdeckt wurden und die groß genug sind, um Gift zu speichern. Im Gegensatz zu den Giftschlangen enden diese Kanäle jedoch in den Zahnzwischenräumen. Und dass genau diese Vermutung richtig war, erwies sich, als man einem sterbenden Waran (Komodowarane stehen unter strengstem Artenschutz) aus einem Zoo in Singapur schließlich unter Narkose einen dieser Kanäle entfernen konnte.

Die Analyseergebnisse des Drüseninhaltes hatten es dann tatsächlich in sich: Eine Mixtur aus verschiedenen Proteinen hemmt die Blutgerinnung der Beutetiere und sorgt zusätzlich für Muskelstarre und Bewusstlosigkeit. Eine ähnliche Mischung von Toxinen findet sich auch im Giftarsenal verschiedener Arten von Schlangen und Krustenechsen. Die Theorie, dass Komodowarane ihre Opfer durch Bakterien töten, ist damit wohl endgültig widerlegt.

UV Licht gegen Unterversorgung – Warum Chamäleons echte Sonnenanbeter sind

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 18:09

pantherchamaeleon

Jeder Terrarienfreund weiß, dass Reptilien zur Regulierung ihrer Körpertemperatur Sonnenlicht benötigen. Allerdings machten Forscher der Universität von Fort Worth (Texas) eine interessante Entdeckung, was die Intensität der Sonnenbäder bei Chamäleons betrifft. Versuche mit zwei Gruppen von Pantherchamäleons brachten dabei Erstaunliches zu Tage. Während eine Gruppe zusätzlich zur normalen Nahrung größere Mengen Vitamin D erhielt, entsprach die Nahrung der anderen Gruppe exakt dem Nahrungsspektrum, das ein Panterchamäleon in der freien Natur vorfindet.

Beiden Gruppen wurden nun jeweils Plätze mit hoher Sonneneinstrahlung und alternativ schattige Bereiche geboten. Es zeigte sich, dass die Tiere, die mit zusätzlichem Vitamin D ernährt wurden, eine wesentlich kürzere Zeit mit dem direkten Sonnenbad verbrachten, was bedeutet, dass die Tiere scheinbar in der Lage sind, ihren Vitamin D Pegel zu “messen”. Vitamin D, das eine wesentliche Rolle beim Knochenaufbau spielt, kann von allen Wirbeltieren (auch bei Menschen) unter UV Bestrahlung vom Organismus selbst erzeugt werden. Offenbar richtet sich die Länge des Sonnenbades exakt nach der benötigten Menge an Vitamin D.

Übrigens: Um die Unterversorgung Ihres Chamäleons mit wichtigen Vitaminen auszuschließen, brauchen Sie keine große Wissenschaft. Wir empfehlen Ihnen einfach die hochwertigen Nahrungszusätze von Herpetal.

Buschfeuer gegen Artensterben – Wie australische Biologen die Breitkopfotter retten wollen

Kategorie: Reptilien News – Autor: admin – 16:00

breitkopfotter

Die australische Breitkopfotter zählt zu den seltensten Schlangen des Kontinents und sie ist akut vom Aussterben bedroht, was mit den in den letzten Jahren stark geschrumpften Lebensräumen in direktem Zusammenhang steht. Zwei australische Biologen wollen dies nun auf äußerst effektvolle Art und Weise ändern, um der Breitkopfotter neue Gebiete zu erschließen, in denen sich die Population der seltenen Otternart erholen soll.

In der Online-Ausgabe des “Journal of Applied Ecology” schlagen sie vor, kontrollierte Brände in der Nähe von Sydney zu legen, um der Breitkopfotter so die dringend benötigten Territorien zu schaffen. Was zunächst nach einer absurden Idee klingt, ist dabei nicht einmal von der Hand zu weisen. Die Ottern, deren letzte Populationen rund um Sydney zu finden sind, brauchen zum Überleben heiße, von der Sonne beschienene Felsen, um die notwendige Körpertemperatur aufzubauen. Solche Plätze gibt es jedoch kaum noch, da die Vegetation hier immer dichter wird, was darauf zurückzuführen ist, dass die australischen Ureinwohner kaum noch ihre traditionelle Brandrodung betreiben. Die exzessive Zunahme der Vegetation konnten die beiden Wissenschaftler durch den Vergleich von Luftbildaufnahmen aus den Jahren 1940, 1970 und 2006 zweifelsfrei nachweisen.

Ob diese Idee allerdings nach den verheerenden Buschfeuern, die in diesem Jahr große Teile Australiens verwüsteten, viele Anhänger finden wird, bleibt abzuwarten.